Neuenkirchen eine „Schlafgemeinde“? Aber nein!
Neuenkirchen – ist das die Gemeinde, in der die Leute in Einfamilienhäusern wohnen und woanders arbeiten? Eine Antwort auf diese Frage gibt die aktuelle Grafik:
Die Zeitreihe zeigt die Entwicklung der Arbeitsplatz- und Beschäftigtensituation in Neuenkirchen von 1998 bis 2014. Dabei stehen die drei Farben für drei Personengruppen: Die rot markierte Gruppe bezeichnet den Personenkreis, der in Neuenkirchen wohnt und auch am Ort einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgeht. Diese Gruppe ist mit derzeit 73 Personen die kleinste und schrumpft seit 1998 kontinuierlich.
Ebenfalls abgenommen hat die blau dargestellte Gruppe der Einpendler. Gab es 1998 noch 830 Menschen, die, außerhalb wohnend, einen Arbeitsplatz in Neuenkirchen aufsuchten, gibt es 2014 nur noch rund 570 Einpendler. Insgesamt gibt es in Neuenkirchen 2014 rund 330 weniger Arbeitsplätze als zu Beginn der Betrachtung.
Eine wechselhafte Entwicklung ist für die grün markierte Gruppe zu verzeichnen. Sie zeigt diejenigen, die in Neuenkirchen wohnen und anderswo arbeiten. 1998 waren das etwa 660 Personen, heute sind es rund 780. Die Zahl der Auspendler stieg zunächst im Jahrzehnt bis 2009 kontinuierlich auf maximal 875 an. Seither ist ein Rückgang um jährlich etwa 20 Personen zu verzeichnen.
Die gegenläufige Entwicklung von Ein- und Auspendlerzahlen hat im Ergebnis dazu geführt, dass Neuenkirchen ab 2003 von einer Einpendler- zu einer Auspendlergemeinde wurde.
Die Eingangsfrage ist also differenziert zu beantworten: Ja, es gibt eine große Zahl von Auspendlern. Aber Neuenkirchen ist auch Arbeitsort: sowohl für zahlreiche Ortsansässige, als auch für viele Auswärtige. Eine „Schlafgemeinde“, die morgens zum Arbeiten verlassen und abends zum Schlafengehen wieder aufgesucht wird, ist die Gemeinde aber eindeutig nicht!